Salon-Gespräch On Air

Dies die Aufzeichnung eines Salon-Gesprächs zum Thema Digitale Identitäten zwischen Dirk von Gehlen, Enno Park, Martina Pickhardt und Sabria David. Es ist der deutsche Länderzirkel des Projektes „Streaming Egos“ der Goethe Institute Südwest-Europas in Kooperation mit dem Slow Media Institut.

Nach ca. einer Viertelstunde kommt auch Dirk von Gehlen zum virtuellen Salon hinzu. Ein weiterer Sieg des Menschen über die Tücken der Technik!

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Hier sind – falls Lust zum Weiterlesen besteht – die Links zu Themen, die wir im Salon angesprochen haben (in Reihenfolge ihres Auftretens):

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Wer bin ich? Radikalisierung und Identitätssuche im digitalen Zeitalter



Translation of the interview with Mokhtar B. who works with radicalised young people. A dialogue on true and false pictures of islam, digital communication and the search for connection, community and identity. (Translation: Karin Walker, realisation: Christoph Hinners)

Interview mit Mokhtar B. über echte und falsche Islambilder, den digitalen Resonanzraum und die Suche nach Identität und Bindung

Mokhtar B. berät im Auftrag des Innenministeriums NRW radikalisierte Jugendliche. Er unterstützt sie beim Ausstieg aus der islamistischen Szene und arbeitet präventiv mit Jugendlichen, die gefährdet sind. Mit ihm sprach ich über Bindung und Identität als stabilisiernde und präventive Faktoren und über die Rolle der digitalen Medien – sowohl als gemeinschaftsstiftender Sozialraum als auch als Instrument der Rekrutierung und der Propaganda.

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Involvement, engagement, being seen and heard

I just came across this adress of Prof. Scott Atran at the UN Security Council on 23 April, 2015 (thank you @spreeblick for flowing this into my timeline).  The talk is in English, so I write this post also in english. You also find a transcripted version here.

The anthropologist and researcher reports in his talk „The Youth Need Values and Dreams“ what he learned from his researches about radical youths in six continents, about the reasons for radicalization and what he thinks should be done against it. As our Salon is on the subject of identities and how they can be build in digital culture I see lots of parallels.

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Paris

canalsaintmartin

Als wir Länderkuratoren uns Anfang Juni in Paris getroffen haben, haben wir in einem kleinen Hotel am Canale Saint Martin gewohnt. Wir sind abends gemeinsam essen gewesen, eine der hübschen steilen Brücken über den Kanal rüber, auf die andere Seite, und haben uns in einem kleinen Restaurant den Abend über digitale Identitäten unterhalten, darüber was uns vereint und was uns unterscheidet, wie sich wohl die Perspektiven aus Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Belgien und Deutschlang entwickeln werden, im Laufe unseres Projektes. Zwei Straßen weiter liegt das Restaurant „Le Petit Cambodge“, dass am Freitag einer der Tatorte der Pariser Attentate war. 14 Menschen starben dort. Schluss mit der Idylle.

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What would Goethe say?

Interview mit Peter Goßens über Goethe, transnationale Diskurse und Weltliteratur als Kommunikationsprozess


Original Interview (deutsch)


Interview in english translation
Interview with Dr. Peter Goßens on Goethe, transnatinal discourses and on world literature as process of transnational communication. (Translation: Karin Walker, realisation: Christoph Hinners)

Interview mit Peter Goßens über Goethe, transnationale Diskurse und Weltliteratur als Kommunikationsprozess

petergossens

PD Dr. Peter Goßens studierte Vergleichende Literaturwissenschaft, Neuere Germanistik und Italianistik an den Universitäten Bonn und Pisa, promovierte 1998 über ›Paul Celans Ungaretti-Übersetzung‹ (Heidelberg 2000) und habilitierte 2011 mit dem Werk ›Weltliteratur. Modelle transnationaler Literaturwahrnehmung im 19. Jahrhundert‹ (Stuttgart 2011). Seit 2006 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Akademischer Rat) in der Abteilung für Komparatistik der Ruhr-Universität Bochum.

Mit ihm sprach ich über Goethe und seine Idee einer Weltliteratur als Austauschprozess und transnationalem Kommunikationsraum, über Identitätsstiftung und Gemeinschaftsbildung, über Thurn und Taxis als frühem Provider und das Freibriefrecht als Vorläufer des freien Internet. Außerdem erörtern wir die Frage, was wir heute von dem alternden Dichterfürsten lernen können, um eine postdigitale Gesellschaft zu gestalten, die nationale Grenzen überwindet.
Abb.: Goethe seinem Schreiber John diktierend

 

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Salonvorstellung: Gibt es Sie, Mr. Park?

11694899_10200589992869152_696689975512448914_nIn seiner Geschichte „Gibt es Sie, Mr. Johns“ beschreibt der polnische Science Fiction-Autor Stanislaw Lem eine Gerichtsposse: Der Rennfahrer Harry Johns hat beruflich bedingt ein erhöhtes Aufkommen an Verkehrsunfällen und damit einhergehend auch an Prothesen – bis zu dem Punkt, an dem wirklich jedes biologische Körperteil durch ein maschinelles ersetzt worden ist, einschließlich seiner beiden Hirnhälften. Vor Gericht entspinnt sich ein Streit: Harry Johns hat offenbar nicht alle Rechnungen des Prothesen-Herstellers bezahlt und dieser wiederum reklamiert deshalb, Harry Johns sei sein Eigentum, das die Firma fortan zu Werbezwecken einsetzen wolle. Harry Johns selber besteht auf seinen Menschenrechten – doch ist er überhaupt noch ein Mensch? Und wenn nein, wo ist ihm das Menschsein abhanden gekommen, als nach und nach seine Organe durch robotische Ersatzteile ausgetauscht wurden?

2011 erhielt ich ein Cochlea-Implantat. Das ist ein künstliches elektronisches Gehör, das in meinem Schädel eingelassen ist. Ohne bin ich schwerhörig an der Grenze zur Gehörlosigkeit. Da frage ich mich natürlich: Passiert mir dasselbe wie Mr. Johns? Bin ich noch ich?
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Salonvorstellung: Dirk von Gehlen

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In der dritten Person über sich selber sprechen oder schreiben. Ich kann mich nicht recht dran erinnern, aber ich glaube, das hat vor dem Internet niemand gemacht. Vor dem Internet. Hätte man sich damals überhaupt auf diese Weise mit Identitäten befasst? Länderübergreifend?

Ist egal, weil: Ist vorbei.

Er redet heute selbstverständlich in der dritten Person über sich. Hier oder hier – und so selbstverständlich, dass es ihm manchmal gar nicht mehr auffällt. Deshalb hat er kurz innegehalten und für diese Vorstellung  nach Hilfe gesucht – und bei einem jungen Mann aus Milwaukee gefunden. Dieser hat in seine Twitter-Bio nur das Wort „Enthusiast.“ geschrieben. Das ist schön – und vermutlich auch Ergebnis des Twitter Bio Generators, den joshjs aus Milwaukee erfunden hat.

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Salon Vorstellung – Sabria David


Sabria David

Manchmal google ich mich selbst

Manchmal google ich mich selbst, um nachzuschauen, ob ich noch da bin. Ich klicke mich durch Interviews und Bilder, durch Videoaufzeichnungen und Podcasts, wie zum Beweis. Dann öffne ich Twitter und schreibe „Huhu“ oder „Ihr Lieben“ oder „Ach ja“. Manchmal rufe ich ins Netz und warte auf Antwort.

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Dies ist der Salon des deutschen Länderzirkels von Streaming Egos – digitale Identitäten

Das Projekt „Streaming Egos – digitale Identitäten“ ist eine künstlerisch-diskursive Initiative des Goethe-Instituts in Kooperation mit dem Slow Media Institut Bonn und dem NRW-Forum Düsseldorf. Dieser digitale Salon hier dient als diskusiver Inkubator für den deutschen Länderzirkel: Der deutsche Länderzirkel dieses europäischen Projektes besteht aus Dirk von Gehlen, Enno Park und Martina Pickhardt, kuratiert von Sabria David (Slow Media Institut). Ergebnisse und Momentaufnahmen des hiesigen Diskurses finden Sie im deutschen Bereich des zentralen Projektblog unter Perspektiven aus Deutschland.

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Project description

Streaming Egos – Digital Identities

A project of the Goethe-Institut in South West Europe in cooperation with the Slow Media Institut in Bonn and the NRW-Forum in Dusseldorf.

Project idea

‘Who am I’? – This is a core question of humanity that has always expressed itself in social, political and cultural forms. Weiterlesen