Thema des Projektes „Streaming Egos – Digitale Identitäten in Europa“ und dieses Salon-Blogs ist die Identität im digitalen Zeitalter. Wir gehen der Frage nach, wie sich diese Grundfragestellung der Menschheit – „Wer bin ich?“ – unter dem Einfluss digitaler Medien ausprägt, verändert und weiterentwickelt. Wie werden unsere Identitätsvorstellungen und Wünsche durch die digitale Kommunikation geprägt oder erschaffen? Gibt es länderspezifische Fragestellungen und Lösungskonzepte? Ist das Internet ein globaler „Gleichmacher“ oder eröffnen sich im nationalen und transnationalen Diskurs Räume für individuelle und kollektive Anders- und Eigenheiten?
Im Netz können wir unser Selbstbild wesentlich stärker bestimmen als in vordigitalen Zeiten: Jeder kann im Netz ein virtuelles Wunschbild von sich selbst erschaffen – zugleich aber existiert gerade im digitalen Kulturraum das Bedürfnis danach, als „man selbst“ zu sprechen. Das wahre Ich kann der Versuchung nicht widerstehen und gibt sich öffentlich preis, mit allen Problematiken des Datenschutzes und der Persönlichkeitsrechte, die sich daraus ergeben.
Auf kollektiver Ebene erlaubt eine digitale Infrastruktur wie das Internet zugleich mit ihren Mechanismen und „mem“-orientierter Kommunikation das „liquide“ Zusammenfinden zu einem neuen „Wir“. Zusammengehörigkeit kann sich nun nicht nur über Nation, Sprache und Herkunft herstellen, sondern auch über den Austausch gemeinsamer Zeichen und Symbole, über Kommunikation und die Teilhabe an einem digitalen Diskurs.
Hier der Projektplan: http://goethe-salon.de/project-description